Was ist Omega 6?
Zu den mehrfach ungesättigten Omega 6-Fettsäuren zählen die für den menschlichen Organismus sehr wichtigen Linolsäure (LA), Gamma Linolensäure (GLA), Arachidonsäure (AA) und Dihomo-Gamma-Linolensäure (DHGLA). Linolsäure kann vom Körper nicht selbst hergestellt werden und muss über die Nahrung aufgenommen werden. Sie wird entweder zwischengespeichert oder zur Energiegewinnung verwendet. Die anderen drei Fettsäuren können vom Körper beschränkt aus der Linolsäure erzeugt werden. Ein hoher Alkoholkonsum, Virusinfekte und Zinkmangel können dies jedoch behindern. Generell wird empfohlen, ein Verhältnis von Omega 6-Fettsäuren zu Omega 3-Fettsäuren von 5:1 einzuhalten, da sich diese gegenseitig beeinflussen. In der Regel tritt eher ein Mangel an Omega 3-Fettsäuren auf.
Funktion und Wirkung von Omega 6
Arachidonsäure ist ein häufiger Bestandteil von Biomembranen und trägt somit zu deren Stabilisierung bei. Sie erfüllt für Nervenzellen und Gehirnzellen eine wichtige Funktion. Sie hält die Zellmembranstruktur aufrecht, was einen erhöhten Schutz vor neurologischen Erkrankungen gibt. Bei psychischen Störungen und Kindern mit ADHS / ADS treten oftmals zu tiefe Arachidonsäurespiegel. Hat der Körper zu wenig Arachidonsäure kann das Immunsystem geschwächt und die Wundheilung verlangsamt werden. Arachidonsäure hingegen wirkt im Übermass entzündungsfördernd, was einen negativen Einfluss auf Krankheiten wie Neurodermitis, Arteriosklerose, Rheuma und Allergien haben kann. Dem wirkt die Gamma-Linolensäure entgegen.
Linolensäure reguliert den Wasserhaushalt der Haut und kann den Alterungsprozess verlangsamen. Zudem wirkt sie Hautreizungen und Ekzemen entgegen. Des Weiteren hat die Linolsäure eine wichtige Funktion beim Sauerstofftransport durch die Lungenmembranen bis hin zu den roten Blutkörperchen und dem Blutfarbstoff Hämoglobin.
Gamma-Linolensäure wird aus Linolsäure gewonnen und wird anschliessend weiter zu Dihomo-Gamma-Linolensäure und Arachidonsäure umgewandelt. Sie wirkt sich positiv auf entzündliche Prozesse im Körper aus. Diabetiker weisen eine geringe Umwandlung von Linolsäure zu Gamma-Linolensäure auf. Dies kann Nervenstörungen begünstigen. Weiter kann die Gamma-Linolensäure Symptome des Prämenstruellen Syndroms (PMS) lindern, welche meist in Form von Krämpfen im Unterleib, Erschöpfung und teilweise auch Depressionen auftreten. Bei der Behandlung von Neurodermitis kann unteranderem Gamma-Linolensäure aufgrund der entzündungshemmenden Effekte komplementär verwendet werden.
Dihomo-Gamma-Linolensäure kann aus Gamma-Linolensäure synthetisiert werden. Sie hat ähnliche Eigenschaften wie die Omega 3-Fettsäuren und ist massgeblich am Stoffwechsel beteiligt. Dihomo-Gamma-Linolensäure hilft bei der Normalisierung des Cholesterinspiegels und schützt somit vor arteriosklerotischen Erkrankungen. Ebenfalls hat sie einen positiven Effekt auf entzündliche Darmerkrankungen und Allergien. In oxygenierter Form (Eicosanoid) erfüllt sie einige hormonähnliche Funktionen. Dazu gehört die Regulation des Blutdrucks oder die Beeinflussung der Thrombozyten und somit der Gerinnung.
In welchen Lebensmitteln ist Omega 6 enthalten?
Linolsäure und Arachidonsäure sind in Produkten vom Huhn, darunter auch im Ei, Schwein, Rind sowie im Thunfisch und Lachs enthalten. Arachidonsäure kommt ausschliesslich in tierischen Lebensmitteln vor. Linolsäure kommt dagegen auch in nicht tierischen Nahrungsmitteln vor. Beispiele sind Bambussprossen, Avocado, Erdnüsse, Getreide, Grünkohl, Haferflocken, Kürbiskernöl, Mais, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl sowie Walnussöl. Die Omega 6-Fettsäure Gamma Linolensäure ist ebenfalls nur in pflanzlichen Lebensmitteln, wie Nachtkerzenöl, Borretschöl und Hanföl enthalten.
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